Ein paar Worte zur Vereinshistorie

Aus der Vereinschronik

Bereits in den 50er Jahren des 18. Jahrhunderts wurde der Wunsch, einen Turnverein zu gründen, wach. So wurde im Jahre 1860 der Turnverein (TV) Wonfurt im ehemaligen Gasthaus zur Goldenen Lamm, Haus Nr. 28 in Wonfurt gegründet.

 

Am 22. Januar 1921 wurde der Sportverein (SV) Wonfurt ins Leben gerufen. Er entstand aus der 1919 lockeren Vereinigung „Fidele Brüder-Harmonie“ mit deren Vorsitzenden Ludwig Schramm. 

 

Ein entscheidender Meilenstein war die Vereinigung des SV und TV Wonfurt am 3. Dezember 1977 zum TSV Wonfurt


Kommentar von Sportvorstand - Kerstin Keller

Meine Definition vom TSV Wonfurt

Für mich und ich glaube auch für viele hat unser Verein sehr viel Wert.

Ich habe mir immer wieder Gedanken darum gemacht, was einen Verein so ausmacht.


 

Im Internet bin ich natürlich auf die Definition nach Wikipedia gestoßen:

 

Der Verein (etymologisch aus vereinen ‚eins werden‘ und etwas ‚zusammenbringen‘) bezeichnet eine freiwillige und auf Dauer angelegte Vereinigung von Personen zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks, die in ihrem Bestand vom Wechsel ihrer Mitglieder unabhängig ist.

 

Man findet auch Schlagworte, was einen guten Verein so ausmacht:

-          Gestaltungsfreiräume: die Mitglieder wollen Freiräume etwas zu gestalten

-          Raum für Anerkennung: die Mitglieder wollen hören „Danke, das hast du gut gemacht“

-          Lernfelder wie soziale Kompetenz, sich durchsetzen, Kompromisse schließen, Verantwortung übernehmen, Teamarbeit

-          Ort der Integration: für Zugezogene, für Flüchtlinge

 

Und wenn ich dann so darüber nachdenke, was unseren Verein, den TSV Wonfurt, so ausmacht, dann fallen mir viele Dinge ein, die zu diesen Schlagwörtern passen:

 

TSV Wonfurt bedeutet:  Turnstunden auch nur mit drei Kinder abzuhalten,

weil die drei mit vollem Eifer dabei sind und die verschiedensten Sachen ausprobieren wollen

 

TSV Wonfurt bedeutet: sich neuen Aufgaben zu stellen, ein Amt zu übernehmen, Reden zu halten,

obwohl man sich das vorher eigentlich überhaupt nicht vorstellen konnte

 

TSV Wonfurt bedeutet:  eine Dorfmeisterschaft im Fußball auf die Beine zu stellen,

bei der das ganze Dorf auf den Beinen ist und die Mannschaften alles für den Sieg und den Spaß geben

 

TSV Wonfurt bedeutet: Mädels, die unsere Volleyball-Mannschaft überhaupt nicht kennen,

kommen zum Training, fühlen sich wohl und wir wachsen zu neuen Mannschaften zusammen

 

TSV Wonfurt bedeutet:  an den Putzaktionen gemeinsam das Unkraut aus der Treppe zu kratzen

und dabei zu denken, warum zum Teufel mach ich das hier eigentlich grad

 

TSV Wonfurt bedeutet:  im Derby gegen Steinsfeld als Mannschaft über sich hinaus zu wachsen und zu erkennen,

was im Fußball wirklich wichtig ist – nämlich Teamgeist

 

TSV Wonfurt bedeutet:  schon mit den kleinsten ab einem Jahr zu turnen, die größeren beim Fußball

und in der Leichtathletik anzufeuern, den Kindern Spaß am Bewegen beibringen und vorleben

 

TSV Wonfurt bedeutet:  Männer und Frauen jenseits der sechzig bewegen sich jede Woche

und haben Spaß daran sich zu messen und gegenseitig anzuspornen

 

TSV Wonfurt bedeutet:  sich mit neuen Ideen wie einer Jugendfördergemeinschaft

oder einer Aufteilung der Vorstandschaft auf fünf Personen auseinanderzusetzen

 

TSV Wonfurt bedeutet: dass eine Fußballspielermama beim Volleyball in die Halle schaut

und sich dafür interessiert, warum da zwei fremde Mannschaften gegeneinander spielen

 

TSV Wonfurt bedeutet: eine U11-Fußballmannschaft fast aus dem Nichts auf die Beine zu stellen,

weil es den Kindern und ihren Eltern beim TSV so gut gefällt

 

TSV Wonfurt bedeutet: dass unser Finanzvorstand in der Ausschusssitzung eine gefühlte viertel Stunde lang redet

und dann endlich mal jemand nachfragt, was denn eigentlich eine Saladette ist

 

TSV Wonfurt bedeutet: Freitagnacht im Sportheim zu sitzen, Bierdeckel mit dem Mund zu fangen

und davon Bilder in die WhatsApp Gruppe zu stellen

 

So ist meine Definition von unserem Verein, dem TSV Wonfurt. Bestimmt gibt es noch viele solcher Momente, die unseren Verein ausmachen. Als Sportvorstand bekomme ich zwar viel mit, aber nicht alles und nicht aus jeder Gruppe.

Aber wenn ich jetzt dem einem oder anderem bewusst gemacht habe, was ihm der TSV Wonfurt wert ist, dann habe ich mein Ziel erreicht. Und falls sich der ein oder andere von uns manchmal über etwas ärgert in unserem Verein – soll ja mal vorkommen -, dann wünsche ich mir, dass wir diese Momente, die uns so viel wert sind, nicht vergessen.

 

Kerstin Keller